Intervalltraining: Die Wissenschaft, Periodisierung und Historie

Intervalltraining: Die Wissenschaft, Periodisierung und Historie

Intervalltraining, eine hochintensive Trainingsmethode, hat sich zu einem zentralen Bestandteil von Training, Sport und Fitness entwickelt.

Dieser Artikel wirft einen Blick auf die wissenschaftlichen Grundlagen des Intervalltrainings, die verschiedenen Energiesysteme, die Bedeutung der Periodisierung und die geschichtliche Entwicklung dieser effektiven Trainingsmethode.

 

Die Wissenschaft des Intervalltrainings

1. Grundprinzipien:

Intervalltraining ist durch Phasen intensiver Aktivität, gefolgt von Erholungsphasen, charakterisiert. Die Intensität kann je nach Zielsetzung variieren, von maximaler Anstrengung bis hin zu submaximalen Intervallen.

2. Energiesysteme:

  • Phosphokreatinsystem (PCr): Verantwortlich für kurzfristige, intensive Aktivitäten.

  • Glykolytisches System: Beteiligt sich an mittelintensiven Aktivitäten.

  • Aerobes System: Für langanhaltende, weniger intensive Aktivitäten zuständig. 

3. EPOC (Excess Post-Exercise Oxygen Consumption):

Intervalltraining erhöht den Sauerstoffverbrauch nach dem Training (Nachbrenneffekt), was zu einem gesteigerten Kalorienverbrauch und verbesserten Stoffwechselprozessen führt.

4. Hormonelle Reaktionen:

Intervalltraining kann die Freisetzung von Wachstumshormonen und die Verbesserung der Insulinempfindlichkeit fördern.

 

Periodisierung im Intervalltraining

1. Makrozyklus:

  • Langfristige Planung, z. B. für eine ganze Saison.

  • Berücksichtigt längerfristige Ziele wie das Erlernen eines 400 m Sprints.

2. Mesozyklus:

  • Mittelfristige Planung, typischerweise für einen Monat.

  • Fokussiert auf spezifische Trainingsziele, z. B. Steigerung von Topspeed oder Kondition.

3. Mikrozyklus:

  • Kurzfristige Planung, normalerweise für eine Woche.

  • Enthält detaillierte Trainingseinheiten und Ruhephasen.

4. Periodisierung im Intervalltraining:

  • Wir der Wechsel zwischen Intensitäts- und Volumenphasen in Form der nicht-linearen Periodisierung.
  • Verhindert Übertraining und fördert die kontinuierliche Leistungsverbesserung.

 

Die Geschichte des Intervalltrainings

1. Frühe Anwendungen:

  • Intervalltraining hat Wurzeln in den 1910er Jahren, als der finnische Läufer Hannes Kolehmainen es erfolgreich einsetzte.

2. Entwicklung im Laufe der Zeit:

  • 1930er Jahre: Schwedischer Trainer Gösta Holmér prägte den Begriff "Fartlek", eine Form des Intervalltrainings.

  • 1950er Jahre: Roger Bannister verwendete Intervalltraining, um die erste Meile unter 4 Minuten zu laufen.

  • 1970er Jahre: Dr. Izumi Tabata entwickelte das Tabata-Protokoll, eine intensive Form des Intervalltrainings.

3. Verbreitung in verschiedene Sportarten:

  • Intervalltraining hat sich in den letzten Jahrzehnten in viele Sportarten ausgebreitet, von Ausdauersportarten wie Laufen und Radfahren bis hin zu Mannschaftssportarten.

 

Tipps für Effektives Intervalltraining

1. Individuelle Anpassung:

  • Berücksichtige dein Fitnessniveau und passe Intervallprotokolle entsprechend an.

2. Vielfalt der Intervalle:

  • Plane mit verschiedenen Längen und Intensitäten der Intervalle.

3. Ruhephasen:

  • Achte auf ausreichende Erholungsphasen zwischen den Intervallen. Tipp: Die Meisten machen zu kurze Pausen um sich kontinuierlich steigern zu könne.

4. Progression:

  • Steigere allmählich Intensität und Volumen im Wechsel, um Überlastung zu vermeiden.

5. Überwachung und Anpassung:

  • Nutze Technologien zur Messung und Analyse der Leistung, um deine Reaktionen auf das Intervalltraining zu überwachen und anzupassen.

 

Fazit: Intervalltraining als Effektive Trainingsmethode

Intervalltraining hat sich als vielseitige und wirkungsvolle Trainingsmethode erwiesen.

Die Kombination aus wissenschaftlichen Prinzipien, Periodisierung und einer interessanten historischen Entwicklung macht es zu einem grundlegenden Element in vielen Trainingsprogrammen.

Egal, ob du ein erfahrener Athlet auf höchstem Leistungsniveau oder ein Fitness-Einsteiger bist, Intervalltraining bietet die Flexibilität, um auf unterschiedliche Ziele und Bedürfnisse einzugehen.

Mit einer smarten Planung und Anpassung an individuelle Faktoren kann Intervalltraining eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung von Fitness, Ausdauer und Gesundheit spielen.

 

Mehr zum Intervalltraining sowie dessen Programm Design und Periodisierung in der Praxis findest Du auch in unserem YPSI Online Modul F.

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