Schimmel in Wohnräumen ist ein oft unterschätztes Problem, das jedoch große Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden sowie die Regeneration vom Training, die Qualität deines Schlafs und den Fettabbau haben kann.
Schimmel kann das Immunsystem belasten und sogar die Regeneration vom Training, die Schlafqualität und den Fettabbau negativ beeinflussen.
In meiner Arbeit mit Kunden und Athleten erlebe ich jährlich mindestens ein bis zwei Fälle, in denen Kunden unbemerkt durch Schimmel zu Hause oder am Arbeitsplatz in ihrem Fortschritt eingeschränkt sind.
Besonders auffällig wird dies, wenn unerwartete Abweichungen bei der Hautfaltenmessung, vor allem an den Beinen, auftreten.
Teils stellt sich dann nach Rückfragen heraus, dass Schimmel aktuell eine Rolle spielt.
Diese Problematik beschränkt sich nicht nur auf großflächige Schimmelbefälle, sondern betrifft auch kleinere, schimmelbelastete Bereiche.
Selbst an vermeintlich unbedeutenden Stellen, wie in den Fugen im Badezimmer oder an Fenstern, kann Schimmel entstehen und eine Rolle spielen.
Solche kleinen, oft übersehenen Schimmelherde können dennoch Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben. Vor allem auch in Summe und Synergie mit anderen Stressoren.
Schimmel und seine Auswirkungen auf Regeneration, Schlaf und Fettabbau
Schimmel hat eine direkte Auswirkung auf unser Immunsystem und unser Nervensystem, was wiederum einen entscheidenden Einfluss auf die Regeneration, die Schlafqualität und den Fettabbau hat.
Unser Körper ist darauf angewiesen, dass das Immunsystem in einem optimalen Zustand arbeitet, um effektiv auf Stress – sei es durch Training oder andere Alltags- und Umweltfaktoren – zu reagieren.
Schimmelsporen belasten das Immunsystem jedoch kontinuierlich, da der Körper ständig versucht, die Inhalation dieser Fremdstoffe zu bekämpfen.
Dies führt zu einer chronischen Überbelastung des Immunsystems, was die Regenerationsfähigkeit nach dem Training beeinträchtigt.
Im Hinblick auf den Schlaf führt die Belastung durch Schimmel oft zu Schlafstörungen.
Chronische Entzündungsreaktionen, die durch Schimmel ausgelöst werden, können das Nervensystem beeinträchtigen und die Fähigkeit des Körpers, in tiefen und erholsamen Schlaf zu fallen, stören.
Diese Störung der Schlafqualität wirkt sich wiederum negativ auf die Hormonbalance aus, insbesondere auf die Produktion von Wachstumshormonen und Testosteron, die für den Muskelaufbau und die Regeneration unerlässlich sind.
Zudem hat Schimmel auch einen Einfluss auf den Fettstoffwechsel.
Studien zeigen, dass das Nervensystem durch toxische Belastungen, wie sie durch Schimmel entstehen, aus dem Gleichgewicht geraten kann.
Dies kann unter anderem zu konstant erhöhten Cortisolwerten führen, die den Fettabbau hemmen und sogar zu einer Einlagerung von Fett im Bauchbereich beitragen können.
Schimmelbelastungen führen also nicht nur zu Einschränkungen im Wohlbefinden, sondern können langfristig den Erfolg im Training und bei der Fettreduktion behindern.
Durch diese vielfältigen negativen Einflüsse auf das Nervensystem und das Immunsystem wird deutlich, dass Schimmel in Wohnräumen nicht nur ein gesundheitliches Risiko darstellt, sondern auch den individuellen Fortschritt im Training bremsen kann.
Statistische Wahrscheinlichkeit von Schimmel
Untersuchungen und Studien zeigen, dass Schimmel in deutschen Wohnungen relativ häufig vorkommt.
Eine Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (dena) aus dem Jahr 2021 ergab, dass etwa 20% aller Haushalte in Deutschland Schimmelprobleme haben.
Besonders gefährdet sind Mietwohnungen in Städten, da dort die Belüftungsmöglichkeiten oft eingeschränkt sind und viele Gebäude alt oder energetisch unsaniert sind.
Auch Mietwohnungen sind generell häufiger betroffen als Eigentumswohnungen, da Mieter oft weniger Einfluss auf bauliche Maßnahmen haben, die Feuchtigkeitsprobleme verhindern könnten.
Warum entsteht Schimmel?
Schimmel entsteht in Wohn- und Arbeitsräumen aus verschiedenen Gründen. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
- Schlechtes Lüften: Zu wenig frische Luft in den Räumen führt zu feuchten Wänden und Oberflächen, was Schimmelbildung begünstigt. Dies ist eine der Hauptursachen.
- Hohe Luftfeuchtigkeit: Durch Kochen, Duschen oder auch das Trocknen von Wäsche erhöht sich die Feuchtigkeit in der Luft, was ohne ausreichendes Lüften schnell zu Schimmel führen kann.
- Kondenswasserbildung an Fenstern: Besonders im Winter, wenn warme Luft auf kalte Fenster trifft, entsteht Kondenswasser. Dieses kann in die Fugen dringen und Schimmelbildung begünstigen.
- Badezimmer ohne Fenster oder mit schlechter Belüftung: Hier sammelt sich Feuchtigkeit besonders leicht, und ohne regelmäßiges, effektives Lüften bleiben Wände und Fugen lange feucht.
- Alte und schlecht isolierte Gebäude: Vor allem in älteren Wohnungen, die schlecht isoliert und weniger energieeffizient sind, kann Feuchtigkeit nicht ausreichend nach draußen entweichen.
- Wasserschäden: Die Hauptgrund für Schimmel sind grundsätzlich Wasserschäden. Diese sind jedoch präsenter und werden schneller und einfacher bemerkt, sowie grundsätzlich effektiver behoben als Schimmelprobleme durch mangelndes Lüften, die nicht so präsent und oft auch nicht so grossflächig sind.
Schlechtes Lüften – Eine Hauptursache für Schimmel
Die wohl häufigste Ursache für Schimmel in Wohnräumen ist falsches oder unzureichendes Lüften.
Gerade in kleinen Wohnungen, wie klassischen 1,5- bis 2,5-Zimmer-Wohnungen in der Stadt, sowie Wohnung in Häusern die vor 1970 gebaut wurden und Kellerwohnungen, führt mangelnde Luftzirkulation und auch mangelndes Heizen oft zu Feuchtigkeitsproblemen.
Besonders in den kühleren Monaten, wenn Fenster länger geschlossen bleiben, steigt die Luftfeuchtigkeit in den Räumen.
Dadurch können sich an kalten Außenwänden oder schlecht isolierten Fenstern Schimmelpilze ansiedeln.
Wie wird optimal gelüftet?
Um Schimmel vorzubeugen, ist richtiges Lüften essenziell. Hier einige grundlegende Tipps:
- Stoßlüften statt Kipplüften: Mehrmals täglich für 5 bis 10 Minuten die Fenster weit öffnen, sorgt für einen schnellen Luftaustausch, ohne dass die Wände auskühlen.
- Lüften nach dem Duschen und Kochen: Diese Aktivitäten erhöhen die Luftfeuchtigkeit erheblich. Öffne direkt danach die Fenster, um die feuchte Luft nach draußen zu lassen.
- Luftfeuchtigkeit überwachen: Nutze ein Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten. Ideal ist ein Wert zwischen 40 und 60 %.
Heizen und Lüften – Das richtige Zusammenspiel
Ein weiterer wichtiger Faktor im Kampf gegen Schimmel ist das Heizen.
Räume, die zu wenig geheizt werden, neigen zu kühlen Oberflächen, an denen sich Feuchtigkeit niederschlagen kann.
Es gilt also: Richtig lüften allein reicht nicht aus – auch das Heizen muss stimmen.
Besonders in der Übergangszeit, im Herbst und Frühjahr, ist dies schwierig, da die Temperaturen oft schwanken und weniger Heizenergie benötigt wird.
Dennoch bleibt die Luftfeuchtigkeit häufig hoch, was die Schimmelgefahr erhöht.
Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit
Die Temperatur in einem Raum beeinflusst, wie viel Feuchtigkeit die Luft aufnehmen kann.
Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit binden, während kalte Luft diese abgibt.
Die relative Luftfeuchtigkeit beschreibt den Prozentsatz an Wasserdampf, den die Luft im Vergleich zu ihrer maximalen Aufnahmekapazität bei einer bestimmten Temperatur enthält.
Wenn die warme Luft draußen und kalte Luft drinnen ist (wie im Winter), ist es einfacher, durch Lüften die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.
In der Übergangszeit jedoch, wenn die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen geringer ist, bleibt oft mehr Feuchtigkeit in den Räumen.
Lüften mit Hygrometer – die effizienteste Lösung
In der Praxis hat sich das Lüften basierend auf einem Hygrometer als die effektivste Methode bewährt, um Schimmel zu vermeiden.
Ein Hygrometer zeigt die Luftfeuchtigkeit an und gibt Aufschluss darüber, wann gelüftet werden sollte.
Wenn die Luftfeuchtigkeit 60 % überschreitet, ist es Zeit, die Fenster zu öffnen.
Bei regelmäßigem Stoßlüften, besonders nach feuchtigkeitsintensiven Tätigkeiten, lässt sich so Schimmel effektiv vorbeugen.
Hygrometer in verschieden Qualitäten gibt es auch online zu kaufen.
Fazit
Schimmel ist sicherlich kein Hauptgrund für ausbleibende Fortschritte im Training – das sind nach wie vor Training und Ernährung.
Dennoch kann Schimmel, basierend auf meiner Erfahrung, in seltenen Fällen einen limitierenden Faktor darstellen.
Eine regelmäßige Überprüfung der Luftfeuchtigkeit und richtiges Lüften in Kombination mit Heizen kann jedoch Schimmelbildung effektiv verhindern und somit langfristig zu einem besseren Wohlbefinden und Trainingserfolg beitragen.