In meiner Arbeit im YPSI betone ich stets die Bedeutung eines kompetenz-basierten Ansatzes in Training und Ernährung.
Der kompetenzbasierte Ansatz integriert den science-based Ansatz und damit wissenschaftliche Erkenntnisse als eine von mehreren Säulen der Kompetenz.
Das entscheidende Bindeglied zwischen dieser Kompetenz und dem Erfolg unserer Kunden ist:
Regelmäßiges Monitoring, gepaart mit Anpassungen der individuellen Strategie.
Die Optimierung und das Coaching von Training und Ernährung sind mehr als die bloße Anwendung von theoretischem Wissen; sie erfordern ein tiefes Verständnis für die individuellen Bedürfnisse und Bedingungen des Einzelnen.
Während der science-based Ansatz in Training und Ernährung primär auf etablierten, empirischen Daten aufbaut, bringt der kompetenzbasierte Ansatz zusätzlich die Erfahrung und Kompetenz des Trainers und Coaches ein, um eine auf den Einzelnen zugeschnittene Strategie zu entwickeln.
Der science-based Ansatz bildet ein starkes Fundament, der dem kompetenzbasierten Ansatz ermöglicht, die Wissenschaft flexibel anzuwenden, anstatt sich strikt an Studienergebnisse zu halten.
Der science-based Ansatz
Der science-based oder auch wissenschaftsbasierte Ansatz stützt sich stark auf empirische Daten und kontrollierte Studien und strebt danach, durch standardisierte, reproduzierbare Erkenntnisse allgemeingültige Prinzipien für Training und Ernährung zu entwickeln.
Er basiert auf der Prämisse, dass durch wissenschaftliche Untersuchungen und kontrollierte Experimente Techniken entwickelt werden, die sich auf die Mehrheit der Menschen anwenden lassen.
Dies bedeutet jedoch auch, dass er auf Durchschnittswerten basiert, die grundsätzlich nicht die individuellen Besonderheiten einer Person abdecken können.
Beispiele für den wissenschaftsbasierten Ansatz sind:
- Evidenzbasierte Ernährung: Empfehlungen basieren auf Studien, die die Wirkung bestimmter Diäten und Nährstoffe auf die Gesundheit und Leistung untersuchen. So wird beispielsweise die Einnahme von Proteinen nachweislich mit Muskelaufbau und Regeneration in Verbindung gebracht, oder Omega-3-Fettsäuren werden aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften empfohlen.
- Standardisierte Trainingsprogramme: Wissenschaftlich validierte Programme, wie progressive Überlastung für Muskelwachstum oder HIIT für Fettverbrennung, basieren auf allgemeinen Erkenntnissen über Muskelphysiologie und Metabolismus.
- Biomechanik und Bewegungsanalyse: Studien zu Bewegungsmustern und Körpermechanik bieten Einblicke in effiziente Bewegungsabläufe und Verletzungsprävention.
Diese Ansätze bieten klare, messbare Vorteile und bilden eine solide Basis für allgemeine Empfehlungen.
Jedoch zeigt die Praxis oft, dass diese allgemeinen Prinzipien konstant nicht ohne Anpassung auf jede individuelle Situation nachhaltig anwendbar sind.
Der kompetenzbasierte Ansatz
In meiner täglichen Arbeit mit Kunden und Athleten im YPSI vertrete ich diesen kompetenzbasierten Ansatz, der auf praktischer Erfahrung und kontinuierlichem Feedback aufbaut.
Die Wissenschaft dient hier als Ausgangspunkt, jedoch nicht als endgültige Lösung für alle Fragestellungen.
Stattdessen werden wissenschaftliche Erkenntnisse in einen praxisnahen Rahmen eingebettet, der es erlaubt, individuelle Unterschiede und Besonderheiten zu berücksichtigen.
Der kompetenzbasierte Ansatz betont:
- Individuelle Anpassung: Jeder Mensch ist einzigartig. Ein Training oder Ernährungsplan, der für den einen funktioniert, mag bei einem anderen nicht dieselbe Wirkung haben. Aspekte wie Genetik, Lebensstil, Ablauf des Alltags, Stresslevel und persönliche Vorlieben müssen berücksichtigt werden.
- Praktische Erfahrung: Die Praxis zeigt oft, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht immer auf jede Person gleichermaßen zutreffen. Ein kompetenter Trainer erkennt, wann ein wissenschaftlich validiertes Programm modifiziert werden muss, um den individuellen Bedürfnissen und Zielen gerecht zu werden.
- Kontinuierliches Assessment: Um sicherzustellen, dass der eingeschlagene Weg zum Erfolg führt, sind regelmäßige Assessments notwendig. Diese erlauben es, den Fortschritt zu messen und die Strategie entsprechend anzupassen – sei es in der Trainingsplanung, Ernährungsumstellung oder bei Supplementempfehlungen.
Dieser Ansatz erfordert umfassendes Wissen und Kompetenz seitens des Trainers und Coaches, um auf die einzigartigen Anforderungen des Kunden einzugehen und flexibel auf unerwartete Veränderungen zu reagieren.
Der Aufbau dieser Kompetenz hat einen wesentlich höheren Wert als das bloße Zitieren von Studien.
Er ist jedoch ebenso mit dem Studium der Theorie und der Sammlung praktischer Erfahrungen verbunden.
Diese Mühe zahlt sich für Trainer und Coaches jedoch mehr als aus – sie befähigt dazu, fundierte Entscheidungen zu treffen, individuell auf Kunden einzugehen und deren Fortschritte langfristig und nachhaltig zu fördern.
Wissenschaft als Säule der Kompetenz
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind eine wichtige Grundlage im kompetenzbasierten Ansatz.
Sie bieten eine systematische Grundlage für das Verständnis von Körperprozessen und ihrer Reaktionen auf Training und Ernährung und stellen gleichzeitig sicher, dass Maßnahmen objektiv und nachvollziehbar sind.
Diese "Säule der Kompetenz" stützt sich auf:
- Grundlagenwissen: Wissenschaftliche Erkenntnisse vermitteln ein tiefes Verständnis für Körperprozesse, wie Stoffwechsel, Hormonfunktionen und die Auswirkungen von Belastung und Regeneration.
- Nachprüfbarkeit: Wissenschaftliche Methoden bieten die Möglichkeit, Hypothesen zu testen und die Wirksamkeit von Strategien zu überprüfen. Beispielsweise können wissenschaftlich belegte Methoden, wie der Einsatz HIIT für Fettverbrennung oder die Nutzung von Kaloriendefiziten zur Fettverbrennung, überprüft und angepasst werden.
Dennoch ist es in der Praxis grundsätzlich die Kombination aus wissenschaftlichen Erkenntnissen, praktischer Erfahrung und kontinuierlichem Feedback, die zu langfristigem Erfolg führt.
Hier spielt der kompetenzbasierte Ansatz seine Stärken aus:
- Individuelle Bestimmung des Fortschritts: Regelmäßige Assessments ermöglichen eine individuellere Erfolgsmessung, sodass Fortschritte gezielt festgehalten und Strategien angepasst werden können.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Wissenschaftliche Studien fokussieren grundsätzlich durchschnittliche Ergebnisse und generelle Aussagen, während der kompetenzbasierte Ansatz erlaubt, flexibel auf die individuellen Bedürfnisse und Reaktionen des Einzelnen einzugehen.
Praktische Anwendung und Anpassung
Um die Kombination beider Ansätze optimal zu nutzen, ist ein kontinuierliches Assessment der Strategie und Fortschritte entscheidend.
Hierbei sollten die folgenden Schritte beachtet werden:
- Initiales Assessment: Dies umfasst eine Analyse der Ausgangsposition und der spezifischen Bedürfnisse des Einzelnen. Durch erste Parameter wie Hautfaltenmessung, Hormonprofile und Bewegungsanalysen kann ein klarer Ausgangspunkt definiert werden.
- Strategieentwicklung: Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischer Erfahrung wird eine initiale Strategie entwickelt. Hierbei werden Aspekte wie Training, Ernährung und Supplementierung abgestimmt.
- Kontinuierliches Monitoring: Regelmäßige Überprüfung der Fortschritte, sei es durch objektive Messungen oder subjektive Bewertungen, ermöglicht die präzise Anpassung der Strategie.
- Anpassung und Optimierung: Mit zunehmender Erfahrung und anhand der gewonnenen Daten kann die Strategie kontinuierlich optimiert werden, um dem Kunden bestmöglich zu helfen.
Fazit
Der kompetenzbasierte Ansatz stellt den Menschen in den Mittelpunkt und betont die Bedeutung der Anpassung an individuelle Unterschiede.
Wissenschaftliche Erkenntnisse bieten eine solide Grundlage und helfen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen, doch die praktische Erfahrung und das kontinuierliche Monitoring sorgen dafür, dass diese Erkenntnisse flexibel und bedarfsgerecht umgesetzt werden.
Insgesamt führt der kompetenzbasierte Ansatz, der sowohl Wissenschaft als auch Praxis vereint, zu individuelleren und nachhaltigen Erfolgen im Training und in der Ernährung.
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